Im letzten Jahr hat unser Vorsitzender ein Gedicht für unseren Freundeskreis geschrieben – viel Freude beim Lesen und hören wünscht
Ihr und Euer
Fürs neue Jahr bereit
Liebe Leute, Mütter, Väter, Kinder, Onkels, Tanten,
Brüder, Schwestern, Großeltern, kurz: liebe Verwandten!
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe angetraute Leute,
Zeitgenossen, Weggefährten,
Kumpelinen und verehrten
großen, kleinen, dunklen, hellen Menschen aller Arten:
Weihnachten ist endlich da – wir mussten so lang warten.
Heut ist’s soweit, heut freu’n wir uns, und unsre Augen funkeln,
Heut gibt’s Geschenke, Tannenduft und Kerzenschein im Dunkeln.
Doch halt, Moment noch, eine Sach fehlt noch zum Weihnachtsglück,
Ein Kurzgedicht hier aufgesagt vom kleinsten Weihnachtswicht.
„Ach Ihr Lieben, richtig toll, ob Eltern, Bruder, Schwester,
Ich freu mich auf die Zeit so doll, von heute bis Silvester
feiern wir und singen, lachen, spiel’n mit all den schönen Sachen,
bis in die späte, dunkle Nacht, die der Weihnachtsmann gebracht.“
„Der Weihnachtsmann dreht heute seine Runden?!
Das ist doch bloß erf…“
„Was ist das?“, die Kinder rufen. „Komm sag’s uns doch!
Der Weihnachtsmann? Wir warten noch.“
„Ach, nichts, Ihr Süßen – schon okay.
Der Weihnachtsmann steckt noch im Schnee,
Mit seinem Schlitten und den Rehen,
Wo die kalten Winde wehen.
Am Nordpol, auf dem Weg hierher,
Ich seh’ es schon: Ihr freut euch sehr!“
Große Augen funkeln,
kleine Kinder munkeln:
„Natürlich, riesig, und wir denken
er wird uns tierisch toll beschenken!“
„Wahrscheinlich liegt ihr damit richtig,
doch heut ist noch was andres wichtig:
Heut ist im ganzen Jahr der Tag,
an dem’s kaum helle werden mag.
Heut sitzen wir ganz nah beisammen
und feiern unter grünen Tannen,
dass die Sonne schon ab morgen
vertreibt den Kummer und die Sorgen.“
„Ich befürchte, du vergisst,“
– raunt der Opa, frommer Christ –
„dass Jesus heut geboren ist!“
„Na ja, vielleicht – vielleicht auch nicht.
Für manche lautet die Geschicht,
dass in dieser kalten Nacht
ein Sohn zur alten Welt gebracht,
der schon damals, wie ein Star,
ein ganz besondres Kindlein war.
Gezeugt durch Gottes holde Lende:
für manche wahr – vielleicht Legende.“
Legende hin, Legende her,
Weihnachten ist doch nicht schwer!
Sterne, Kerzen, Weihnachtsbaum,
Plätzchen, Lichter, Wintertraum,
Glühwein oder Kinderpunsch,
Geschenkschlacht oder Wichtelwunsch.
Ob du Jude, Moslem oder Christ
oder konfessionsfrei bist:
Schubladen spiel’n heute keine Rolle,
denn Weihnachten – das ist das Tolle –
ist einfach schön und wunderbar,
und deshalb ist’s für alle da:
Für Mutter, Vater und für’s Kind, den Onkel und die Tante,
für Bruder, Schwester, Großeltern, für Freunde und Verwandte.
Weihnacht ist, wenn Zeitgenosse, Weggefährte,
Kumpeline und Gelehrte
alle miteinander sind:
das ist des Weihnachtsfestes Sinn.
Doch nun genug der Reimerei, genug der großen Worte,
Wir freu’n uns auf die schöne Zeit an diesem schönen Orte.
Weihnachten, du feiner Tag, du warme, dunkle Zeit,
du machst uns glücklich und damit: fürs neue Jahr bereit.
©️ 2022, Philipp Möller, Zentralrat der Konfessionsfreien e.V.