Im Interview mit der Südwest-Presse (swp+) hat der Vorsitzende des Zentralrats der Konfessionsfreien Philipp Möller die Forderung seines Verbandes nach einer Modernisierung der Religionspolitik bekräftigt. Angesichts der Tatsache, dass es erstmals in der Geschichte Deutschlands mehr Konfessionsfreie als Kirchenmitglieder gibt, sollten Sonderrechte und Steuersubventionen an Kirchen und andere Religionsgemeinschaften beendet werden, so Möller.
Es gibt schon lange absolute Mehrheiten für säkulare Politik.

Der Vorsitzende verwies im Interview darauf, dass die Kirchensteuer laut Subventionsbericht im Jahr 2024 mit 4,6 Milliarden Euro aus allgemeinen Steuergeldern bezahlt wurde – während sich 74% der Deutschen für ihre Abschaffung aussprechen. Mit Blick auf das Sonderarbeitsrecht der Kirchen, „das knapp zwei Millionen Arbeitnehmer diskriminiert”, wies er zudem darauf hin, dass dieses Privileg gestrichen werden sollte, bevor es auf den Islam ausgeweitet werden müsse.
Die Entwicklung der Mitgliedschaft spiegelt nur zeitversetzt wider, was in den Köpfen längst passiert ist.
Mit Bezug auf die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD, die im Jahr 2024 erstmals nicht nur Kirchenmitglieder, sondern die gesamte Gesellschaft untersuchte, stellte Möller zudem klar, dass sich „56% der Bevölkerung als ‘uneingeschränkt nicht religiös‘ bezeichnet.
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Als weiterführende Informationen zu den Angaben von Philipp Möller im Interview empfehlen wir:
- „Zum ersten Mal in Deutschland: Mehr Konfessionsfreie als Kirchenmitglieder“, fowid.de (2. April 2025)
- „An den neuen Bundestag: Fünf Impulse für eine religionspolitische Zeitenwende“, konfessionsfrei.de (28. Februar 2025)
- „Kein islamisches Sonderarbeitsrecht – Äquidistanz des Staates zu Kirchen und Moscheen: Religiöses Sonderarbeitsrecht jetzt abschaffen!“ konfessionsfrei.de/koko-2 (1. Oktober 2024)
- „Steuer-Mehreinnahmen in Milliardenhöhe: Kirchensteuer im EStG nicht länger bevorzugen“, konfessionsfrei.de/koko-1 (27. September 2024)